INTERNVIEW

2020 02 19 Sofaszene

Ein Selbstgespräch über die Selbstlosigkeit

Enterdigung

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 Das pflanzlich/menschliche Kollektiv der beiden Künstlertjes Miracle Leaf und Linntje erprobte über ein Jahr lang ein gleichberechtigtes artenübergreifendes Wirken in Kunst und Leben.

Die westliche Vorstellung von struktureller Ordnung hat ein Weiterleben der mirakulösen Pflanze auf akademischem Boden unmöglich gemacht. Linntje zieht daraus den Schluss, dass sie sich nun andere Erdenteile suchen wird, um das Bruttototalglück in anhaltender Permaformance weiterzuführen. Die Studienzeit ist vorbei, die Welt ruft. Linntje überschreitet ab jetzt die Grenzen der abgetrennten Räume, folgt dem grünen Notausgang und geht.

Die Kollaborationen der Permaformance weiten sich aus. Linntjes neues Partnertje ist das alte Partnertje: Lediglich Ort und Gestalt verändern sich. Partnertje Miracle Leaf permaformt seit Jahrtausenden in Madagaska, wo tjejs Ursprung verwurzelt ist.

Tjejs botanischer Name Life Plant steht für sich und ist nur einer von vielen. Neben der fachlichen Bezeichnung Bryophyllum pinnatum, wird tjej in unterschiedlichen Regionen der Erde auch air plant, miracle leaf oder goethe plant genannt.

Die körperliche Begegnung zwischen der ureinwohnenden Pflanze Miracle Leaf ohne Topf und Zucht und dem kapitalistisch geprägten Mensch Linntje, die sich auf dem Weg immer weiter von den vorgegebenen Normen entfernt, wird der Höhepunkt der nächsten Permaformance-Etappe sein. Vermutlich wird noch einige Zeit bis dahin vergehen, da die Reise weit und die Erde rund ist... 

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Walz With Wonders

eine Annährung an die Unmöglichkeit

Inventing new species and spaces for a sustainable future

Manchmal fühlt Linntje sich verstopft und vermüllt. Wie die Welt eben auch. Dann braucht sie frische Luft und sauberes Wasser um sich innendrin zu reinigen. Und während salzig alles aus ihr fliesst und ihr Kopf sich ganz verdreht, kreist die Erde stetig um die Sonne, und wird weiter krank.

MIRACLE - eine Version einer Vision

Eine permaforme Auf- und Abführung ins bare Wunder Leben

der Audiowalk geht von den Künsten der Zürcher Hochschule aus, vorbei dem Schaudepot des Museums, mitten hinein ins wahre Leben.

TJEJ

Das lebendige Kunstobjekt Linntje ist ein Wesen im Dazwischen. Als wandelndes Teilchen dieser Welt ist tjej sehr bewegt und in ständiger Entwicklung. Linntje-Gebilde ist unfassbar und lässt sich nicht in Worten greifen. Vielleicht in A-Worten, die es im Aussen noch nicht gibt.

Als äussere Erscheinungsform steht da ein Mensch; als inneres Wesen wütet die Natur. Im Linntje verbinden sich diese beiden Pole zu einer Einheit und sind keine Gegensätze mehr.

Begrenzt nur durch Zeit und Raum, mittendrin und trotzdem nicht dazugehörend.

Linntje will nichts besitzen - was tjej hat, ist die Intuition. Tjej will nichts benutzen - was tjej braucht ist essentiell.

Vielleicht wird Linntje bald eine Frau. Vielleicht war tjej nie ein Kind. Sondern irgendwas dazwischen.

Die Schauspielerin Linn Sanders verkörpert Linntje ins Aussen. Es ist keine Figur und auch keine auferlegte Rolle, sondern ein entflammter Instinkt.

 

 

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Das Wort tjej steht für alle lebendigen Wesen dieser Erde. Ob Mensch, ob Pflanze, ob Tier oder Bakterium. Unabhängig von Geschlecht, Gattung und Herkunft beschreibt tjej ein neues Pronomen für ein differenzierteres Verständnis unseres komplexen Miteinanders.

Eine Permaformance für Pflanze und Mensch

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Viele fühlen es, die Eine mehr, der Andere weniger: Es breitet sich langsam eine Gewissheit aus, dass das Alte nicht mehr normal funktioniert. Um uns herum gerät alles in Chaos und Aufruhr, wir verlieren den Überblick, das Wissen kommt nicht mehr hinterher; unsere technischen, wissenschaftlichen und intellektuellen Fähigkeiten stossen an Grenzen.

Bruttototalglück

Das Instinktut widmet sich der Suche nach dem Buttototalglück. Linn Sanders bildet dabei das primäre Forschungs- und Kunstsubjekt.

Moving on to no-w-here

Im November 2019 untersuchten 20 Studierende des Schauspielinstituts der Pune University zusammen mit mir in einem dreiwöchigen Research-Workshop die Motivation unseres Kunstschaffens.

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